Beispiel für einen „Gesinnungswechsel": Der ehemalige Frankfurter Stadtkonservator Heinz Schomann. Im von ihm verfassten Dumont-Kunstreiseführer über Frankfurt aus dem Jahre 1996 äußert sich Schomann noch folgendermaßen über die Ostzeile:

"Akribisch genau anhand vieler Fotos und Pläne hat man sie rekonstruiert - nach vier Jahrzehnte währender Diskussion gleichsam als geschichtstilgende Tat der Stadtreparatur, zu der Krieg und Zerstörung (1944) zugunsten harmonisierter Historie ausgeblendet wurden." (S. 71)

Ein Artikel aus der Frankfurter Rundschau aus dem August 2005 legt nahe, dass Herr Schomann heute möglicherweise etwas anders denkt:

"'Wir wollen nicht die Städte unserer Großväter, sondern die unserer Kinder bauen', ist als Satz des Publizisten Walter Dirks aus den Jahren überliefert, als hier mit dem 'Bund tätiger Altstadtfreunde' um die Rekonstruktion gestritten wurde. Jetzt wünschen die Kinder die Besinnung auf die Stadt der Großväter. Der Geist der Zeit geht rückwärts. Studenten haben damit angefangen, Architekten zeigten für eine neue Altstadt Modelle vor. 'Es ist wie eine Welle', äußert der frühere Stadtkonservator Heinz Schomann (Frankfurter Denkmalforum). Auch Schomann, der 1983 'in flammender Rede' gegen den Bau von Neu-Alt-Frankfurt an der Ostseite des Römerbergs stritt, ist ein anderer geworden: ‚Was haben wir ideologisch verklemmten Heinis eigentlich für ein Recht, den Leuten auszureden, was ihnen gefällt?'"